Postfaktisch machen rechte Parteien immer wieder Stimmung gegen Flüchtlingsunterkünfte. Derzeit auch gegen die im Bau befindliche temporäre Unterkunft für Geflüchtete an der Dingolfinger Straße. In einem Flyer der AFD suggeriert sie ein Bild von einer geschützten Grünanlage mit Enten und Gänsen auf einer grünen Wiese welche nun durch den Bau der Flüchtlingsunterkunft bedroht sei. Dabei ist festzustellen, dass die neue Nutzung der Grünanlage in den kommenden Jahren bereits vorgesehen war. Nach den aktuellen Planungen soll im Anschluss an die Nutzung der Fläche für die Tempohome eine Sportanlage entstehen.
Die Ankunft von geflüchteten Menschen im vergangenen Herbst hatte es in unserem Bezirk und anderswo notwendig gemacht, dass Gebäude hergerichtet werden mussten – bis hin zu Sporthallen – damit die Menschen ein Dach über dem Kopf bekommen. Und noch immer wohnen bei uns in Berlin geflüchtete Menschen in Turnhallen – oder etwa im Hangar des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Deshalb ist es notwendig, dass kleinere und dezentralere Wohneinrichtungen geschaffen werden müssen. Bis dies erfolgt, wird das Tempohome – vorgesehen für drei Jahre – nun auf dem Gelände an der Dingolfinger Straße (hinter dem Aldi-Markt) gebaut und soll ermöglichen, die Turnhallen wieder für die sportliche Nutzung bereit zu stellen.
Uns Bündnisgrünen ist bewusst, dass es zu jedem Standort verschiedene Nutzungsmöglichkeiten und Interessen von Anwohner*innen gibt. Die AfD als oberster Naturschützer ist aber ein Bild dem wir gerne widersprechen möchten. Sie unterstützt bis heute etwa Atomkraft und leugnet den Klimawandel. Wir setzen auf Dialog statt mit Ressentiments, Parolen und verkürzten Argumentationslinien zu polarisieren.
Unseren Brief, den wir an die Anwohner*innen verteilt haben kann HIER abgerufen werden.







Die 64 Wohncontainer bestehen jeweils aus zwei Zimmern für je zwei Personen, einer kleinen gemeinsamen Küche, Dusche und WC. Somit erhalten die neuen Bewohner*innen nach zum Teil über einem Jahr Aufenthaltszeit in den Turnhallen endlich etwas mehr Privatsphäre für sich und ihre Familienangehörigen. Dazu gibt es Schulungsräume für Deutschkurse, einen Aufenthaltsraum und einen Spielraum für die Kinder. Das Gelände sieht noch sehr trist aus, doch Ehrenamtliche haben sich schon für den nächsten Tag zu einer Bepflanzungsaktion zusammengefunden. Außerdem sollen die Container später noch von außen bunt bemalt werden, damit es wohnlicher wird. Das sogenannte Tempohome soll für drei Jahre bleiben und wird vom EJF (Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk) betrieben, das dafür 11 Sozialarbeiter*innen und Übersetzer*innen bereitgestellt hat.

