Am 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. An diesem Tag demonstrieren Menschen mit Beeinträchtigungen für ihre Rechte und stellen ihre Forderungen an die Politik. Wir als Bündnisgrüne Fraktion Marzahn-Hellersdorf unterstützen diesen Protesttag und nehmen ihn zum Anlass, den Blick auf eine barrierefreie Gesellschaft zu stärken. Wir wollen Menschen mit Beeinträchtigung in die Gestaltung unseres Bezirks gleichberechtigt mit einbeziehen.
Der stetige Austausch mit betroffenen Bürger*innen ergab bereits eine Reihe an Hinweisen und Ideen zur Verbesserung einer gleichberechtigten Teilhabe im Alltag, die wir für die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 27.04. aufgenommen haben und zur Priorität gemacht haben.
In dem Antrag „Gesundheitszentren barrierefrei gestalten“ wollen wir mehr Menschen ermöglichen selbstständig und selbstbestimmter ihre Ärztinnen und Ärzte aufzusuchen. Für Menschen mit Beeinträchtigung ist der Gang zu Ärzt*innen oft eine Herausforderung, da die barrierefreien Zugänge oft nicht gut sichtbar gekennzeichnet sind und innerhalb der Gesundheitszentren barrierefreie Hinweise zur Orientierung fehlen. (1224/IX Gesundheitszentren am Springpfuhl barrierefrei gestalten)
Mit einem weiteren Antrag wollen die Situation in den Ämtern für Menschen mit Hörschädigungen verbessern, wie es schon in unserem Nachbarbezirk Lichtenberg üblich ist. (1225/IX Verzeihung, ich verstehe Sie nur schlecht. Können Sie das wiederholen? – für ein barrierearmes Bezirksamt)
Außerdem haben wir das Bezirksamt ersucht, an alle Bürger*innen unseres Bezirks Schreiben in neben dem bisherigen Stil eine Version in Leichter Sprache anzufügen. Bürger*innen beklagen sich regelmäßig darüber, dass sie die Schriftsätze der öffentlichen Verwaltung kaum inhaltlich verstehen.
Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen fällt dies um ein Vielfaches schwerer beziehungsweise ist es ihnen ohne Hilfe kaum möglich, den Brief des Amtes zu verstehen. Nur so können die Rechte von Menschen mit Behinderungen gewährleistet werden und das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf seinen Verpflichtungen aus der UN-Behindertenrechtskonvention nachkommen. (1226/IX Barrierearme Sprache in Schreiben unserer Ämter)
Leider wurden unsere Drucksachen zunächst vertagt.
Dazu erklärt Chantal Münster, bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende und gleichstellungspolitische Sprecherin: 
„Die betroffenen Menschen mit Beeinträchtigung kennen ihre Barrieren am besten. Daher werben wir dafür, den Bezirksbeauftragten für Menschen mit Behinderung, sowie den Behindertenbeirat stets bei der Gestaltung barrierefreier Räume mit zu beteiligen.“



Verwandte Artikel
Ein Baumsofortprogramm für Marzahn-Hellersdorf
In der November Sitzung des Bezirksparlaments (BVV) Marzahn-Hellersdorf hat die Bündnisgrüne Fraktion einen Antrag für ein Baumsofortprogramm eingereicht, um die Umsetzung des Berliner Baumgesetzes im Bezirk voranzutreiben. Das Bezirksamt soll demnach bis zum 31. Dezember 2025 eine Liste aller offenen, bepflanzbaren Baumscheiben aus dem Grünflächeninformationssystem vorlegen. Ziel ist es, im Frühjahr 2026 rechtzeitig zur Pflanzsaison so viele dieser Standorte wie möglich mit neuen Bäumen zu bepflanzen. Die entsprechenden Vorbestellungen in Baumschulen sollen unverzüglich erfolgen.
Der Antrag reagiert auf das im Sommer 2025 verabschiedete Berliner Baumgesetz, das als erstes Klimaanpassungsgesetz seiner Art in Deutschland gilt. Bis 2040 sollen in Berlin eine Million gesunde Bäume stehen, darunter 300.000 neue Straßenbäume. Bereits bis Ende 2027 sind 10.000 zusätzliche Straßenbäume geplant, um den Schwund der vergangenen Jahre auszugleichen. Das Gesetz war auf Druck der Bürgerinitiative „Baumentscheid“ entstanden, deren Klagedrohung die schwarz-rote Koalition zum Einlenken bewegt hatte. weiterlesen »
Weiterlesen »
Bündnisgrüner Erfolg- BVV Marzahn-Hellersdorf verabschiedet Resolution gegen Femizide
Am heutigen Aktionstag wird am Rathaus Hellersdorf wieder die Fahne “Nein zu Gewalt an Frauen” gehisst. Anlass ist die alarmierende Zunahme tödlicher Gewalt: Allein in diesem Jahr wurden in Berlin bereits mindestens fünf Frauen ermordet – oft durch (Ex-)Partner oder Bekannte. Marzahn-Hellersdorf darf kein Ort sein, an dem Gewalt gegen Frauen hingenommen wird.
“Jede Frau hat das Recht auf ein Leben in Sicherheit – ohne Angst, ohne Kontrolle, ohne Gewalt.“ erklärt unsere Bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende Chantal Münster. „Wir brauchen eine Gesellschaft, die Mädchen von Anfang an stärkt, statt sie in Unterordnung zu erziehen. Femizide sind vermeidbar – wenn wir endlich handeln.”
Daher haben wir zur letzten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 20. November eine Resolution vorgeschlagen, die Femizide als Ausdruck struktureller Gewalt gegen Frauen verurteilt und konkrete Maßnahmen zu deren Bekämpfung fordert. Wir freuen uns, dass die anderen demokratischen Fraktionen unseren Vorschlag unterstützt haben und mit dem Beschluss der Gewalt etwas entgegensetzen wollen.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Jubel über Erhalt der Schulstation „Bruno” an der Gretel-Bergmann-Gemeinschaftsschule in Marzahn
Gemeinsame Pressemitteilung der Fraktion Die Linke und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der BVV Marzahn-Hellersdorf
Nach Protest durch die Schüler- und Elternschaft der Gretel-Bergmann-Gemeinschaftsschule scheint eine Weiterfinanzierung der Schulstation „Bruno” in Aussicht zu sein. Schülerinnen und Schüler hielten gemeinsam mit zahlreichen Eltern eine Kundgebung vor dem Tagungsort der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ab und unterstrichen damit ihre Forderung, die Schulstation „Bruno” an der Schule dürfe nicht den Haushaltskürzungen zum Opfer fallen. Außerdem brachte die Schuldelegation insgesamt vier Einwohneranfragen ein und überreichte dem BVV-Vorsteher eine Petition mit mehr als 1.400 Unterschriften. Im Verlauf der Sitzung kündigte Jugendstadtrat Gordon Lemm (SPD) daraufhin vage eine Idee an, wie die nötigen 50.000 Euro finanziert werden könnten, auch wenn diese Lösung „noch nicht ganz spruchreif” sei, weil sie auch von anderen Partnern abhänge. weiterlesen »
Weiterlesen »