Zur Vergabe von Zuwendungen an Freie Träger der Jugendhilfe für das Jahr 2009 erklären die jugendpolitischen SprecherInnen Christian Fender (Bündnis90/Die Grünen), Ilka Maikowski (CDU) und Bjoern Tielebein (DIE LINKE):
Der Jugendhilfeausschuss Marzahn-Hellersdorf hat am 12. November 2008 über die Zuwendungen für Freie Träger für das Jahr 2009 entschieden. Die AG-Zuwendungen des Jugendhilfeausschusses hat im Vorfeld der Beschlussfassung in kollegialer und solidarischer Zusammenarbeit die vorliegenden Anträge in Höhe von über 2 Millionen € beraten und mehrheitlich einen Vorschlag zur Verteilung der zur Verfügung stehenden 951.900,- € an den Ausschuss beschlossen. Besonderer Dank gilt hierbei den MitarbeiterInnen des Jugendamtes, die die VertreterInnen der Fraktionen und BürgerInnendeputierten der Freien Träger bei der Kompromiss-Findung fachlich unterstützt haben.
Besonders hervorheben möchten die Fraktionen, dass es gelungen ist einen gemeinsamen Konsens aller Beteiligten für die Förderung des Projektes „Cabuwazi“ in der AG-Zuwendungen zu erreichen. Der Kinder- und Jugendzirkus leistet einen unschätzbaren Beitrag zur Jugendhilfe im Bezirk und darüber hinaus. Die JugendpolitikerInnen der Fraktionen weisen dringend darauf hin, dass die Zuwendungsmittel bei Weitem nicht dem tatsächlichen Bedarf entsprechen. Der Zuwendungsfonds hat sich seit 2002 nicht erhöht. Die Anforderungen an die Jugendhilfe sind jedoch gewachsen. Im Bereich der familienunterstützenden Arbeit, im Kampf gegen Kinderarmut und die Prävention vor intensivem Drogenmissbrauch sind dringend mehr Mittel geboten.
Die jugendpolitischen SprecherInnen stimmen darüber ein, dass der gesamte Bezirk, Bezirksamt und BVV, in der Verantwortung stehen, die vorhandene Struktur der Kinder- und Jugendarbeit zu sichern und künftig angemessene Förderungen zu ermöglichen.
Christian Fender (Bündnis90/Die Grünen) erklärt: „Ich freue mich darüber, dass die beiden Grünen Themen Jugendpartizipation und Umweltbildung ihre Berücksichtigung in der Zuwendungsdebatte gefunden haben. Das Projekt Werkstatt für Engagement und Partizipation,
welches Projektideen von anderen Jugendlichen mit einem Fördertopf und beratender Begleitung unterstützt, wird mit 2.000 € für ihre Infrastruktur unterstützt. Sehr gut finde ich auch, dass die Naturschutzstation Schleipfuhl, dessen Existenz im Jahr 2009 stark gefährdet wäre, mit einer Förderung von 25.000 € berücksichtigt wird. Ein Projekt, welches vielen Kindern und Jugendlichen mit umweltpädagogischer Arbeit einen mehrdimensionalen Bezug zur Natur nahebringt, halte ich für sehr wichtig im Bezirk.“
Ilka Maikowski (CDU) erklärt: „Ich finde es war eine Debatte in der sehr oft schwere Entscheidungen getroffen werden mussten die teilweise einzelne Träger sehr hart getroffen haben. Die vom Senat gegebenen Zuwendungsmittel sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und
reichen bei weitem nicht, um den Einrichtungen die täglich sehr gute Kinder- und Jugendarbeit leisten, mit finanziellen Mitteln zu unterstützen. Erschrocken musste ich feststellen, dass Einschnitte bei den „Neuen Marzahner“ (Wuhlegarten e.V.) vorgenommen werden mussten und auch der Cafe Wandelbar (CVJM) konnten wir nicht die finanzielle Unterstützung geben, die sicher jeder von uns geben wollte. Gefreut hat mich, dass wir dem Jugendhaus Trinity vom CVJM für ihren doch sehr erfolgreichen und bei unseren Jugendlichen beliebten Treff eine weitere Finanzspritze geben konnten.“
Bjoern Tielebein erklärt (DIE LINKE): „Die wenigen Mittel gezielt einzusetzen, ist in jedem Jahr leider immer wieder die Kunst des Möglichen und leider nicht die des Wünschenswerten. Dennoch ist es gelungen den Schwerpunkt der Familien-Arbeit im breiten Konsens getragen auszubauen. Die enormen Einschnitte im Projekt „Freizeit ohne Drogen“ machen mich besorgt. Wir müssen dringend im kommenden Jahr ernsthafte Anstrengungen unternehmen, dem Projekt eigene Räume in Mahlsdorf zu ermöglichen und das Projekt wieder zu stärken. Wir brauchen dringend einen weiteren Jugendtreff in Mahlsdorf, nicht irgendwann sondern am besten noch vor der nächsten
Zuwendungsdebatte.“
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Irrsinn am Springpfuhl – CDU arbeitet gegen sich selbst
Am Helene-Weigel-Platz sollen laut dem CDU-geführten Bezirksamt die West- und die Ostseite des Platzes bebaut werden und somit insgesamt 430 neue Wohnungen entstehen. Während sich Anwohnende und unsere grüne Fraktion gegen eine zu hohe Bebauung des Platzes wehren, überraschen der CDU-Abgeordnete Christian Gräff und der CDU-Fraktionsvorsitzende Johannes Martin mit einem Flugblatt. Auf dem Flyer wird eine Bebauung der Westseite vollständig abgelehnt – entgegen der Pläne ihrer Parteikollegin und Stadträtin Heike Wessoly.
„Daher setzen wir uns im Kommunalparlament dafür ein, dass die Hochhauspläne nicht weiter verfolgt werden“, heißt es in dem Flugblatt. Diese Darstellung deckt sich allerdings kaum mit der Realität. Immerhin hat ein CDU-geführtes Bezirksamt, unter der Führung einer CDU-Stadträtin diese Pläne erstellt und sie bis zuletzt im Kommunalparlament auch verteidigt.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Einwohnerantrag zum Helene-Weigel-Platz
In der März-Sitzung des Bezirksparlaments haben Anwohnende dem Parlament einen Antrag überreicht, für den sie mehr als 2.000 Unterschriften gesammelt haben. In diesem Antrag fordern die Anwohnenden um den Helene-Weigel-Platz einen Bebauungsplan für die dort geplanten neuen Hochhäuser. In der Vergangenheit haben die Fraktionen der CDU und SPD einen solchen Bebauungsplan abgelehnt.
Ursprünglich sollten neue Hochhäuser mit bis zu 18 Stockwerken in der Nähe des Platzes entstehen. Dafür sollte das Nahversorgungszentrum abgerissen werden. Seitdem diese Pläne publik wurden, haben sich Anwohnende – zusammen mit unserer grünen Fraktion – dagegen gewehrt. Dabei konnte bereits erreicht werden, dass die Pläne angepasst wurden. Die geplanten Türme wurden damit auf 10-15 Etagen gestutzt.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Zum Gedenken an Femizide im Bezirk
Gemeinsam mit den Fraktionen der SPD und der Linken hat unsere bündnisgrüne Fraktion im Bezirksparlament einen Antrag zum Gedenken an Femizide in Marzahn-Hellersdorf eingebracht und erfolgreich beschlossen. Hierfür sollen nach Femiziden an Bürgerämtern oder Rathäusern eine Figur oder eine lilafarbene Stele aufgestellt werden und somit Orte des Gedenkens für die Opfer geschaffen werden.
Nach Femiziden geht der Großteil der Bevölkerung schnell wieder zum Alltag über. Mit den Stelen oder Figuren soll das Gedenken und der Kampf gegen die Gewalt an Frauen im Alltag sichtbar werden. Erst im Januar diesen Jahres wurde in Marzahn wieder eine Frau Opfer eines Femizids, als ihr Ex-Partner sie laut Informationen des rbb mit Dutzenden Messerstichen ermordet haben soll.
weiterlesen »
Weiterlesen »