Vor zwei Jahren wurde auf unsere Initiative hin der Antrag (DS 2317/VIII) beschlossen, an den bezirklichen Gewässern, an denen sich viele Enten aufhalten, Hinweisschilder anzubringen die über die negativen Auswirkungen des Fütterns der Enten informieren. Wir haben nun noch einmal nachgefragt ob und wie die Umsetzung erfolgt ist und wie die Wildtiere geschützt werden.
Frage 1: Wie schätzt das Bezirksamt die Wirkung von privaten Wildtierfütterungen für die Situation der Tierwelt und der Gewässer ein?
Die private Wildtierfütterung an Gewässern ist insbesondere für Wasservögel ökologisch überflüssig und kann mit diversen nachteiligen Auswirkungen bzw. Gefahrenpotenzialen einhergehen:
Die Fütterung führt zu Verhaltensänderungen (Prägung auf den Menschen und Verlust der natürlichen Scheu) und es wird angenommen, dass ihre natürliche Selektion gestört wird. Zudem suchen (regelmäßig) gefütterte Wasservögel (z.B. Schwäne, Stockenten etc.) aktiv die Nähe von Menschen und können dadurch in gefährliche Situationen geraten.
Verschmutzungen infolge von Vogelansammlungen, hierbei können potenzielle Übertragungen von Krankheitserregern im Kot auf den Menschen nicht ausgeschlossen werden.
Förderung von Hygieneproblematiken (Begünstigung des Auftretens von bakteriellen Infektionen, Botulismus-Ausbrüchen von Wildvögeln) und Ratten, welche als Prädatoren von Wildvogel-Gelegen und Jungvögeln auftreten. Darüber hinaus werden die Gewässer durch die zusätzliche stoffliche Belastung nachteilig beeinträchtigt.
Aufgrund der fehlenden Notwendigkeit (Wildtiere finden entsprechend ihrer Artspezifik und Nahrungsweise alleine ihre Nahrung in der Stadtnatur/Umwelt) und negativen bzw. konfliktreichen Folgen der Fütterung für Wasservögel, Rabenvögeln oder Stadttauben sollte von privaten Wildtierfütterungen grundsätzlich abgesehen werden.
Frage 2: Welche Schritte hat das Bezirksamt bereits unternommen und welche Schritte plant das Bezirksamt um die Fütterung von Ratten, Enten und Tauben entgegenzuwirken?
Im Rahmen des Stadt-Natur-Ranger Projektes (gefördert durch die entsprechende Senatsverwaltung, SenMVKU) erfolgen im Bezirk unter Abstimmung mit dem Fachbereich Naturschutz anlassbezogene Bürgeransprachen und das Verteilen von Informationsflyern, mit dem Titel: “Füttern? Bitte nicht!”.
Außerdem unterstützt die untere Naturschutzbehörde, speziell der Sachbereich Artenschutz beratend auf Grundlage der fachlichen und wissenschaftlichen Erkenntnisse bei entsprechenden Anfragen und Beschwerden. Weiterhin soll auf der Internetseite des Umwelt- und Naturschutzamtes auf einschlägige Informationsflyer hingewiesen werden und es ist vorgesehen entsprechende Beiträge im Rahmen einer Rubrik “Häufig gestellte Fragen (FAQs)” für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung zu stellen.
Frage 3: Wie ist der Umsetzungsstand der Drucksache 2317/VIII mit dem Betreff „Enten füttern“?
Es ist vorgesehen in u.a. Abstimmung mit dem Straßen- und Grünflächenamt (ggf. unterstützt durch das Stadt-Natur-Ranger-Projekt) Hinweis-Schilder auf bezirklichen Flächen an bekannten Schwerpunktbereichen (Gewässer) entsprechend einer Priorisierung anzubringen.
Verwandte Artikel
Bündnisgrüne Fraktion Marzahn-Hellersdorf fordert Erhalt des Parkläuferprogramms und ausreichende Mittel für die Grünpflege
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Marzahn-Hellersdorf setzt sich für den Erhalt des erfolgreichen Parkläuferprogramms ein. Für die kommende BVV-Sitzung am 4. September kündigt die Fraktion einen Antrag an, mit dem sie die Bezirksbürgermeisterin auffordert, sich auf Landesebene klar gegen die geplante Streichung des Programms durch den Berliner Senat auszusprechen.
Auch die bündnisgrüne Fraktion in Tempelhof-Schöneberg hat sich bereits mit einem offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner sowie die zuständigen Senator*innen Ute Bonde und Stefan Evers gewandt und sich ebenfalls für den Erhalt des Programms starkgemacht.
In Marzahn-Hellersdorf wurde das Parkläuferprogramm aufgrund seiner positiven Wirkung zuletzt im Mai 2025 ausgeweitet. Seitdem sind die Parkläufer-Teams nicht nur an den Kaulsdorfer Seen, sondern auch am Biesdorfer Baggersee, der Hönower Weiherkette, im Regine-Hildebrandt-Park und im Kurt-Julius-Goldstein-Park aktiv. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Sauberkeit, ein respektvolles Miteinander und den Schutz der Natur – und stärken zugleich das Sicherheitsgefühl der Besucher*innen. weiterlesen »
Weiterlesen »
Kein Radweg auf der Allee der Kosmonauten bis mindestens 2030
Im Bezirk waren wir uns einig: Durch unseren Antrag vom Oktober 2023 sollte auf Höhe der Lomonossow Schule und des Wilhelm-von-Siemens Gymnasiums auf der Allee der Kosmonauten ein Radweg entstehen. Unser Antrag wurde damals von CDU und SPD mitgetragen und im Bezirksparlament beschlossen. Jetzt hat der schwarz-rote Senat die Planungen auf Eis gelegt für mindestens vier Jahre. Damit agiert die Landesebene gegen ihre eigenen Vertreter im Bezirk.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Unsere Fraktion zieht um!
Unser bündnisgrünes Fraktionsbüro muss umziehen. Aufgrund der Sanierung des Rathaus Marzahn findet ihr uns ab sofort in der Premnitzer Straße 11/13 im Raum 402. Damit liegt unser Fraktionsbüro nun in der Nähe des S-Bahnhof Mehrower Allee in Marzahn-West.
weiterlesen »
Weiterlesen »