In diesem Jahr feiert der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 05. Mai sein 30. Jubiläum. Er wurde 1992 von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) initiiert.
Unter dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel!” wird darauf aufmerksam gemacht, auf welche Hindernisse Menschen mit Behinderung in ihrem alltäglichen Leben stoßen. Die unterschiedlichsten Verbände und Betroffene setzen sich für mehr Barrierefreiheit, insbesondere auch in den Kommunen, ein. Um die Problematiken zu verdeutlichen, traf sich heute Rainer Lus, Vorsitzender von mehreren Wohngemeinschaften der Lebenshilfe Berlin in Marzahn und Hohenschönhausen, mit unserer Sprecherin Maren Tepper zum Gespräch vor dem Rathaus am Helene-Weigel-Platz.
Herr Lus trifft bereits direkt vor seiner Haustür auf die ersten Herausforderungen. Es gibt vor seiner und den benachbarten acht Wohngemeinschaften keinen sicheren und barrierefreie Übergang zur gegenüberliegenden Straßenseite. Dadurch kam es in den vergangenen Jahren häufiger zu Stürzen mit teils schweren Verletzungen.
Menschen mit Rollstuhl, Rollator und weiteren Geh-Hilfen müssen zum Überqueren mehrere Meter die Straße nutzen und sind auf die Rücksicht anderer Verkehrsteilnehmenden angewiesen. Somit wird jeder Einkauf oder einfach nur ein Besuch im Springpfuhlpark zu einem Risiko und ist teilweise nur mit persönlicher Assistenz sicher zu bewältigen.
Um vom Helene-Weigel-Platz sich an dem nahegelegen Springpfuhl zu erholen und die Natur genießen zu können, müssen Menschen mit Geheinschränkungen ortskundig sein, um den barrierefreien Zugang zu finden. Für uns, Bündnis 90/Die Grünen, ist klar: Das darf so nicht bleiben.
Die Sprecherin des Kreisverbandes Maren Tepper erklärt: Für Menschen mit Behinderung können nicht abgesenkte Bordsteinkanten, Gehwegschäden oder unübersichtliche Straßenkreuzungen gefährliche Hindernisse darstellen. Wir setzen uns für die Sicherheit im öffentlichen Straßenverkehr für alle Verkehrsteilnehmenden ein. Barrieren gilt es zu beseitigen, um auch Marzahn-Hellersdorf für alle Menschen barrierearm zu gestalten.



Verwandte Artikel
Große Erfolge – Pestizidfreie Kommune, Mehr Mülleimer & Naturgarten
Bei der vergangenen Sitzung des Bezirksparlaments wurden gleich mehrere unserer Anträge beschlossen. Bereits seit Juni arbeiten wir an der Ernennung von Marzahn-Hellersdorf zur pestizidfreien Kommune. Mit dem Beschluss im September bekennt sich der Bezirk dazu pestizidfrei zu werden und dadurch die Natur und die hier lebenden Tiere zu schützen.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Ist die Kultur im Bezirk museumsreif?
In der letzten Sitzung des Bezirksparlaments (BVV) 16.10. haben wir das Thema Kultur auf die Tagesordnung gesetzt. Leider fallen immer mehr kulturelle Angebote und Orte in Mrazhn-Hellersdorf weg oder werden eingeschränkt – wie das Kulturgut oder das Kino Kiste.
In der Antwort auf unsere Große Anfrage erklärte der zuständige Stadtrat Bley (CDU), dass im Großen Saal des Kulturguts aufgrund des Umzugs des Bezirksmuseums in den Räumen das kulturelle Angebot eingeschränkt wird und im Großen Saal leider keine Kulturveranstaltungen mehr stattfinden können. Die Tischlerwerkstatt könne zunächst ihre kulturellen Angebote weiterführen, jedoch steht langfristig eine Sanierung des Gebäudes an. Ein Archiv soll dort untergebracht werden, doch die Finanzierung der Sanierung ist noch unklar. Daher wird die Renovierung in den nächsten zwei Jahren nicht beginnen. weiterlesen »
Weiterlesen »
Massive Nachverdichtung im Bezirk – Volle Solidarität mit den Anwohnenden
An einigen Orten im Bezirk sollen bald neue Hochhäuser in den Himmel ragen. Bei vielen Anwohnenden stoßen diese Vorhaben auf große Sorgen. Gleich fünf Bürgerinitiativen haben sich deswegen am 25.09. vor dem Bezirksparlament versammelt, um auf dieses wichtige Anliegen aufmerksam zu machen. Wir setzen uns schon länger gegen die massive Nachverdichtung im Bezirk ein und stehen auch weiterhin solidarisch an der Seite der Anwohnerschaft.
weiterlesen »
Weiterlesen »