Das Verkehrskonzept rund um die IGA 2017 konzentriert sich auf die U5 als Hauptschlagader für den öffentlichen Nahverkehr. Wie Christoph Schmidt und Matthias Kolle von der IGA Berlin 2017 GmbH beim Umweltausschuss des Bezirkes erklärten, liegt das vor allem an Problemen bei der S-Bahn. So ist für Ende Juli bis Ende August 2017 eine Vollsperrung am Ostkreuz geplant. Hinzu komme eine zeitweilige Vollsperrung des S-Bahn-Rings. Zwar seien bis dahin noch Verschiebungen möglich, doch das Verkehrskonzept müsse jetzt festgelegt werden, betonen die Veranstalter. Es sei einfacher, den Besucherinnen und Besuchern von vornherein eine klare und zuverlässige Anreisemöglichkeit zu empfehlen. Deswegen setzen sie voll und ganz auf die U-Bahn.
Bernadette Kern, bündnisgrüne Ausschussvorsitzende für Umwelt, Natur und Lokale Agenda 21, fragte nach, wie die Seilbahn nach der IGA in den Öffentlichen Nahverkehr integriert werde. Die Fraktion der Grünen hatte sich seit Anfang der Diskussionen für eine nachhaltige Strategie eingesetzt. Christoph Schmidt bestätigte, dass dies das Ziel sei. Hierzu sei man in Verhandlung mit der BVG.
Insgesamt rechnet die IGA Berlin mit 2,4 Millionen Gästen in 170 Tagen. 44 Prozent davon werden voraussichtlich mit dem Öffentlichen Nahverkehr anreisen, 32 Prozent mit dem Pkw und 20 Prozent mit Reisebussen. An der L33 wird ein Park & Ride-Platz gebaut, von wo aus Shuttles die Gäste zu den Veranstaltungsorten bringen. Damit solle der Verkehr komplett aus den Wohngebieten herausgehalten werden, betonte Matthias Kolle, Leiter für Planung, Bau und Betrieb. Am östlichen Haupteingang des Geländes entsteht währenddessen ein Reisebusparkplatz, an vier Eingängen werden insgesamt 460 Fahrradstellplätze gebaut. Die U-Bahn-Station „Neue Grottkauer Straße“ soll im nächsten Herbst in „Kienberg – Gärten der Welt“ umbenannt werden. Dort haben Gäste eine direkte Anbindung an die Seilbahn, deren Nutzung im Ticketpreis enthalten ist.
Ein Kombiticket mit der BVG werde nur schwer umzusetzen sein, erklärten die IGA-Vertreter. Problem für die Verkehrsbetriebe: Die Eintrittskarten sind nicht zeitgebunden. Außerdem seien die BVG-Automaten technisch nicht in der Lage, IGA-Tickets zu drucken, erklärte Kolle. Deswegen könne die Eintrittskarte höchstens für die Rückfahrt gelten. Zweifel wurden in den den Reihen der Bezirksverordneten laut, ob der Besucheranstrom allein mit der U5 bewältigt werden könne. Christoph Schmidt, Geschäftsführer der IGA Berlin, betonte jedoch, dass die BVG den Takt verdichten und neue Fahrzeuge einsetzen wolle. Auch die Busse zum IGA-Gelände sollen häufiger fahren.
Mehr Informationen zu diesem Thema bringt hoffentlich der nächste Umweltausschuss, zu dem Bernadette Kern Vertreter der Berliner Verkehrsbetriebe eingeladen hat.



Verwandte Artikel
Große Erfolge – Pestizidfreie Kommune, Mehr Mülleimer & Naturgarten
Bei der vergangenen Sitzung des Bezirksparlaments wurden gleich mehrere unserer Anträge beschlossen. Bereits seit Juni arbeiten wir an der Ernennung von Marzahn-Hellersdorf zur pestizidfreien Kommune. Mit dem Beschluss im September bekennt sich der Bezirk dazu pestizidfrei zu werden und dadurch die Natur und die hier lebenden Tiere zu schützen.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Ist die Kultur im Bezirk museumsreif?
In der letzten Sitzung des Bezirksparlaments (BVV) 16.10. haben wir das Thema Kultur auf die Tagesordnung gesetzt. Leider fallen immer mehr kulturelle Angebote und Orte in Mrazhn-Hellersdorf weg oder werden eingeschränkt – wie das Kulturgut oder das Kino Kiste.
In der Antwort auf unsere Große Anfrage erklärte der zuständige Stadtrat Bley (CDU), dass im Großen Saal des Kulturguts aufgrund des Umzugs des Bezirksmuseums in den Räumen das kulturelle Angebot eingeschränkt wird und im Großen Saal leider keine Kulturveranstaltungen mehr stattfinden können. Die Tischlerwerkstatt könne zunächst ihre kulturellen Angebote weiterführen, jedoch steht langfristig eine Sanierung des Gebäudes an. Ein Archiv soll dort untergebracht werden, doch die Finanzierung der Sanierung ist noch unklar. Daher wird die Renovierung in den nächsten zwei Jahren nicht beginnen. weiterlesen »
Weiterlesen »
Massive Nachverdichtung im Bezirk – Volle Solidarität mit den Anwohnenden
An einigen Orten im Bezirk sollen bald neue Hochhäuser in den Himmel ragen. Bei vielen Anwohnenden stoßen diese Vorhaben auf große Sorgen. Gleich fünf Bürgerinitiativen haben sich deswegen am 25.09. vor dem Bezirksparlament versammelt, um auf dieses wichtige Anliegen aufmerksam zu machen. Wir setzen uns schon länger gegen die massive Nachverdichtung im Bezirk ein und stehen auch weiterhin solidarisch an der Seite der Anwohnerschaft.
weiterlesen »
Weiterlesen »