Zur Auslastung des Cleantech Business Park in Marzahn stellte der bündnisgrüne Bezirksverordnete Nickel von Neumann folgende Kleine Anfrage an das Bezirksamt:
1. Wie viele Firmen haben sich auf dem Gelände bisher niedergelassen?
Seit 2010 wurden im Gewerbegebiet Marzahn-Nord über 20 ha Gewerbeflächen für Unternehmensansiedlungen verkauft. In diesem Rahmen sind über 1.500 neue Arbeitsplätze entstanden. Insbesondere in den letzten Jahren hat sich dieser Trend weiter verstärkt. Außerhalb des CBP sind derzeit lediglich 3 ha für die direkte Vermarktung geeignet. Dies unterstreicht den Bedarf an entsprechenden Gewerbeflächenpotenzialen. Der CBP hat ein besonderes, auf Zukunftstechnologien ausgerichtetes Profil. Derzeit sind konkrete Flächen für die Ansiedlung von Unternehmen reserviert. Eine Veräußerung von Flächen hat allerdings noch nicht stattgefunden.
2. Welche Gründe haben zur evtl. geringen Vermarktung der Flächen geführt?
Eine zu geringe Vermarktung hat nicht stattgefunden, wie die Ausführungen zu Frage 3 zeigen. Dennoch gibt es unterschiedliche Gründe für eine derzeit noch nicht erfolgte Ansiedlung. Die Erschließungsmaßnahmen wurden erst vor einem Jahr beendet, davor konnte der Verkaufsprozess aus fördertechnischen Gründen nicht begonnen werden.
Die Flächen des CBP sind als GI-Gebiet gewidmet und unterliegen damit sehr strengen planungsrechtlichen Nutzungsauflagen. Eine Ansiedlung bleibt industriell geprägten produzierenden Unternehmen, denen in normalen Gewerbegebieten keine Ansiedlung erlaubt ist, vorbehalten. „Einfache“ Gewerbetreibende sowie spekulative Investoren sind nicht kaufberechtigt. Ansiedlungen im produzierenden Bereich sind jedoch aufgrund der Kapitalintensität der Investitionen (teure Produktionsanlagen mit langen Amortisationslaufzeiten sowie teils mehrjährigen Bau- und Anlaufphasen) immer Standortfragen mit langfristiger Perspektive. Im Vergleich zu Ansiedlungen aus den Bereichen Lager und Logistik, welche relativ schnelle und unkomplizierte Standortwechsel zulassen, sind Industrieansiedlungen dadurch mit einem sehr viel höheren Planungsaufwand verbunden. Wir begleiten mehrere Ansiedlungsvorhaben bereits seit mehr als einem Jahr.
Darüber hinaus verfolgt das BA mit der Ansiedlung im CBP ein inhaltliches Konzept (erneuerbare Energien, Speichertechnologien, Kreislaufwirtschaft), außerdem müssen Ansiedlungsinteressierte den Förderkriterien der GRW entsprechen, so dass viele Nachfragen daher nicht berücksichtigt werden konnten.
3. Wie erfolgt die Vermarktung des Geländes?
Die Vermarktung erfolgt über einschlägige Multiplikatoren wie z.B. Verbände, ansiedlungsnahe Dienstleister (Makler, Finanz- u. Beteiligungsmanager, spezialisierten Baufirmen, Architekten, Rechtsanwälten etc.) sowie Fachpublikationen, um die Verfügbarkeit unseres Flächenangebots regional, national und international zu transportieren. Darüber hinaus erfolgt die Präsenz auf einschlägigen Fachmessen. Zusammen mit Partnern wie der WISTA und Berlin Partner betreiben wir auf verschiedenen nationalen und internationalen Foren (Messen, Konferenzen, Delegationsreisen u. -empfänge etc.) gezieltes Standortmarketing für den Großraum Berlin.
4. Gibt es Fristen, bei deren Nichtbeachtung Fördergelder zurückgezahlt werden müssen?
Nein, es gibt keine Fristen.
Johannes Martin
Verwandte Artikel
Irrsinn am Springpfuhl – CDU arbeitet gegen sich selbst
Am Helene-Weigel-Platz sollen laut dem CDU-geführten Bezirksamt die West- und die Ostseite des Platzes bebaut werden und somit insgesamt 430 neue Wohnungen entstehen. Während sich Anwohnende und unsere grüne Fraktion gegen eine zu hohe Bebauung des Platzes wehren, überraschen der CDU-Abgeordnete Christian Gräff und der CDU-Fraktionsvorsitzende Johannes Martin mit einem Flugblatt. Auf dem Flyer wird eine Bebauung der Westseite vollständig abgelehnt – entgegen der Pläne ihrer Parteikollegin und Stadträtin Heike Wessoly.
„Daher setzen wir uns im Kommunalparlament dafür ein, dass die Hochhauspläne nicht weiter verfolgt werden“, heißt es in dem Flugblatt. Diese Darstellung deckt sich allerdings kaum mit der Realität. Immerhin hat ein CDU-geführtes Bezirksamt, unter der Führung einer CDU-Stadträtin diese Pläne erstellt und sie bis zuletzt im Kommunalparlament auch verteidigt.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Einwohnerantrag zum Helene-Weigel-Platz
In der März-Sitzung des Bezirksparlaments haben Anwohnende dem Parlament einen Antrag überreicht, für den sie mehr als 2.000 Unterschriften gesammelt haben. In diesem Antrag fordern die Anwohnenden um den Helene-Weigel-Platz einen Bebauungsplan für die dort geplanten neuen Hochhäuser. In der Vergangenheit haben die Fraktionen der CDU und SPD einen solchen Bebauungsplan abgelehnt.
Ursprünglich sollten neue Hochhäuser mit bis zu 18 Stockwerken in der Nähe des Platzes entstehen. Dafür sollte das Nahversorgungszentrum abgerissen werden. Seitdem diese Pläne publik wurden, haben sich Anwohnende – zusammen mit unserer grünen Fraktion – dagegen gewehrt. Dabei konnte bereits erreicht werden, dass die Pläne angepasst wurden. Die geplanten Türme wurden damit auf 10-15 Etagen gestutzt.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Zum Gedenken an Femizide im Bezirk
Gemeinsam mit den Fraktionen der SPD und der Linken hat unsere bündnisgrüne Fraktion im Bezirksparlament einen Antrag zum Gedenken an Femizide in Marzahn-Hellersdorf eingebracht und erfolgreich beschlossen. Hierfür sollen nach Femiziden an Bürgerämtern oder Rathäusern eine Figur oder eine lilafarbene Stele aufgestellt werden und somit Orte des Gedenkens für die Opfer geschaffen werden.
Nach Femiziden geht der Großteil der Bevölkerung schnell wieder zum Alltag über. Mit den Stelen oder Figuren soll das Gedenken und der Kampf gegen die Gewalt an Frauen im Alltag sichtbar werden. Erst im Januar diesen Jahres wurde in Marzahn wieder eine Frau Opfer eines Femizids, als ihr Ex-Partner sie laut Informationen des rbb mit Dutzenden Messerstichen ermordet haben soll.
weiterlesen »
Weiterlesen »