KA-089/VII
Zuständigkeitshalber wurde die o. g. Kleine Anfrage an die Senatsverwaltung für Stadtent-wicklung und Umwelt zur Beantwortung weitergeleitet. Die Antwort ist als Anlage beigefügt.
Christian Gräff
Anlage
Sehr geehrter Frau Gittel,
die Fragen an das Bezirksamt beantworte ich für die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt wie folgt:
zu 1. Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (SenStadtUm), Abteilung X, Tiefbau, Objektbereich Wasser, X OW für die Unterhaltung der fließenden Gewässer zweiter Ordnung zuständig. Diese Gewässer sind in dem Gewässerverzeichnis des Landes Berlin aufgeführt. Keine Unterhaltungszuständigkeit bei SenStadtUm ist für Straßenseitengräben, Eisenbahnseitengräben, zeitweilig wasserführende Gräben, Be- und Entwässerungsgräben gegeben. Deshalb können hierzu keine Aussagen getroffen werden.
An den Grabenböschungen der fließenden Gewässer zweiter Ordnung werden regelmäßig, idR. wöchentlich, Unratbeseitigungen durchgeführt. Zur Freihaltung des Abflussprofiles werden die Böschungen witterungsbedingt ein- oder zwei Mal im Jahr gemäht. Fallweise werden Ausspülungen der Böschungen bzw. Kaninchenlöcher aufgefüllt und angesät oder bei Einläufen auch geplastert. Zur Seuchenabwehr werden zusätzlich fallweise Ratten- und Bisambekämpfungen angeordnet. Neophyten wie der Riesenbärenklau und andere gesundheitsschädigende Pflanzen werden kurzfristig insbesondere zum Schutz spielender Kinder entfernt und entsorgt. Der Baumbewuchs auf den Böschungen wird jährlich in belaubtem und unbelaubtem Zustand kontrolliert und gepflegt. Dabei werden die Pflege- und Schnitt- sowie Fällmaßnahmen fallweise von speziellen Baumgutachtern festgelegt.
Ein pauschaliertes Pflegekonzept für alle fließenden Gewässer zweiter Ordnung gibt es nicht. Jedes Gewässer wird für sich individuell betrachtet und behandelt. Künftig wird es zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie individuelle Maßnahmenprogramme und Unterhaltungspläne geben. Für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf ist derartiges für das Gewässer Wuhle in Vorbereitung. Gesteuert wird die Umsetzung der Maßnahmen von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (SenStadtUm), Abteilung VIII, Referat VIII E. Hierbei sollen ökologische Verbesserungsmöglichkeiten am Gewässersystem unter Beachtung des Hochwasserschutzes geprüft und ausgeführt werden. Alle Bürgerinnen und Bürger sowie Verbände sind zur Mitarbeit ausdrücklich aufgefordert und willkommen.
zu 2. Wie unter 1. aufgeführt, gibt es kein generelles Pflegekonzept. Jedes Gewässer muss in Abhängigkeit vom Ökosystem und den Anforderungen an den Hochwasserschutz individuell behandelt werden.
zu 3. Die fließenden Gewässer zweiter Ordnung sind in beigefügtem Auszug aus dem Gewässerverzeichnis des Landes Berlin aufgelistet.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Haferburg
Anlage: Gewässerverzeichnis fließende Gew. 2.O. (Auszug für Marzahn-Hellersdorf)


Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
IT‑Sicherheit in Marzahn-Hellersdorf – wir fordern einen Sonderausschuss
Der aktuelle Bericht des Berliner Rechnungshofes macht deutlich: In unserem Bezirk gibt es gravierende Defizite in der IT‑Sicherheit. Unzählige Versäumnisse – von veralteten Systemen über mangelhafte Zugangskontrollen bis hin zu unzureichender Dokumentation – gefährden nicht nur die Daten der Bürgerinnen und Bürger, sondern schwächen das Vertrauen in unsere kommunale Verwaltung.
Die Bündnisgrüne Fraktion in der BVV hat im letzten Bezirksparlament deshalb einen Antrag eingereicht für die sofortige Einrichtung eines Sonderausschusses für IT‑Sicherheit .
Weiterlesen »
Ein Baumsofortprogramm für Marzahn-Hellersdorf
In der November Sitzung des Bezirksparlaments (BVV) Marzahn-Hellersdorf hat die Bündnisgrüne Fraktion einen Antrag für ein Baumsofortprogramm eingereicht, um die Umsetzung des Berliner Baumgesetzes im Bezirk voranzutreiben. Das Bezirksamt soll demnach bis zum 31. Dezember 2025 eine Liste aller offenen, bepflanzbaren Baumscheiben aus dem Grünflächeninformationssystem vorlegen. Ziel ist es, im Frühjahr 2026 rechtzeitig zur Pflanzsaison so viele dieser Standorte wie möglich mit neuen Bäumen zu bepflanzen. Die entsprechenden Vorbestellungen in Baumschulen sollen unverzüglich erfolgen.
Der Antrag reagiert auf das im Sommer 2025 verabschiedete Berliner Baumgesetz, das als erstes Klimaanpassungsgesetz seiner Art in Deutschland gilt. Bis 2040 sollen in Berlin eine Million gesunde Bäume stehen, darunter 300.000 neue Straßenbäume. Bereits bis Ende 2027 sind 10.000 zusätzliche Straßenbäume geplant, um den Schwund der vergangenen Jahre auszugleichen. Das Gesetz war auf Druck der Bürgerinitiative „Baumentscheid“ entstanden, deren Klagedrohung die schwarz-rote Koalition zum Einlenken bewegt hatte. weiterlesen »
Weiterlesen »
Bündnisgrüner Erfolg- BVV Marzahn-Hellersdorf verabschiedet Resolution gegen Femizide
Am heutigen Aktionstag wird am Rathaus Hellersdorf wieder die Fahne “Nein zu Gewalt an Frauen” gehisst. Anlass ist die alarmierende Zunahme tödlicher Gewalt: Allein in diesem Jahr wurden in Berlin bereits mindestens fünf Frauen ermordet – oft durch (Ex-)Partner oder Bekannte. Marzahn-Hellersdorf darf kein Ort sein, an dem Gewalt gegen Frauen hingenommen wird.
“Jede Frau hat das Recht auf ein Leben in Sicherheit – ohne Angst, ohne Kontrolle, ohne Gewalt.“ erklärt unsere Bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende Chantal Münster. „Wir brauchen eine Gesellschaft, die Mädchen von Anfang an stärkt, statt sie in Unterordnung zu erziehen. Femizide sind vermeidbar – wenn wir endlich handeln.”
Daher haben wir zur letzten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 20. November eine Resolution vorgeschlagen, die Femizide als Ausdruck struktureller Gewalt gegen Frauen verurteilt und konkrete Maßnahmen zu deren Bekämpfung fordert. Wir freuen uns, dass die anderen demokratischen Fraktionen unseren Vorschlag unterstützt haben und mit dem Beschluss der Gewalt etwas entgegensetzen wollen.
weiterlesen »
Weiterlesen »