Marzahn-Hellersdorf will neues Kataster für Kompensationsflächen erstellen

In der letzten BVV am 19.10. hatte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit einer großen Anfrage Kompensationsflächen im Bezirk zur Priorität gemacht. Anträge für Kompensationsflächen und den Erhalt von Grünflächen haben wir bereits zahlreich eingereicht. Bisher sind diese demokratisch beschlossenen Anträge nicht oder nur unzureichend umgesetzt worden. In der Antwort erklärte die Bürgermeisterin Nadja Zivkovic das Umweltamt sei damit beauftragt eine Karte zu entwickeln, um Kompensationsflächen im gesamten Bezirk zu finden und in den Blick zu nehmen.

Denn viel wurde in den letzten Jahren in Marzahn-Hellersdorf gebaut und weitere Bebauungen werden stattfinden. Dazu gibt es immer wieder aufgeheizte Debatten, wenn es um die notwendige Infrastruktur geht. Was dabei leider oft in den Hintergrund rückt, aber mindestens genauso wichtig für die Nachbarschaften ist, ist dass ausreichend Grün zur Erholung und zur Abkühlung des Mikroklimas vorhanden ist.

Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Pascal Grothe: “Inzwischen werden immer mehr Flächen versiegelt und man fragt sich, wo denn überhaupt Ersatzpflanzungen stattfinden oder die Versiegelung kompensiert wird. Auf eine Nachfrage beim Bezirksamt in der letzten BVV, welche Kompensationsflächen es gibt, wurden lediglich Parkanlagen benannt.”

“Es kann nicht das Ziel sein, dass an einer Stelle Flächen versiegelt werden und dann in einer vorhandenen Parkanlage ein Baum gepflanzt wird. Das ist keine adäquate Kompensation des ökologischen und mikroklimatischen Nutzens einer Grünfläche in der jeweiligen Nachbarschaft. Und auch die monetäre Abgeltung schafft nicht genügend Ersatz für die verschwundene Grünfläche.”

Auf unsere Frage nach konkreten Kompensationsflächen konnte die Bürgermeisterin nur solche für Verkehrsflächen benennen. Für Wohnungsbauprojekte usw. wird auf den eigenen Grundstücken kompensiert. Wir zweifeln an, dass somit ein ausreichender Ersatz für die neu versiegelte Fläche geschaffen wird.

Wir haben außerdem nachgefragt welche Rolle Grundstücke wie der Langhoff-Wald oder Buckower Ring 54-56 und die Hoyerswerdaer Straße 15, 17, 27 für Kompensationsmaßnahmen spielen können. Denn wir hoffen, dass die Beschlüsse der BVV dazu endlich berücksichtigt und umgesetzt werden. Damit wir auch zukünftig auf unseren aktuell noch Grünen Bezirk und dessen Erholungsräumen stolz sein können und alle Menschen aus dem Bezirk die Sonntagsspaziergänge in der Natur weiter genießen können. Auch auf diese Frage konnte keine zufriedenstellende Antwort gegeben werden.

Zur Drucksache (DS-1518/IX):
https://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=11193

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