Unser langjähriges Mitglied Maria Hartwig ist am 15. November im 83. Lebensjahr verstorben.
Maria, in Sachsen gebürtig, absolvierte in der Porzellanmanufaktur Meißen eine Ausbildung als Porzellanmalerin. Später studierte sie an der Burg Giebichenstein Keramikgestaltung. 1963 ging sie nach Berlin und gründete mit ihrem Mann, dem Maler und Graphiker Karl Hartwig, eine Familie. Sie zogen drei Kinder groß. 1975 konnten sie in das mit großer Mühe errichtete Haus in Mahlsdorf übersiedeln.
Lebenslang lag Maria der Schutz von Natur und Umwelt am Herzen. Schon in der DDR engagierte sie sich gemeinsam mit ihrem Mann für konkrete Anliegen. Im Waldowpark, Mahlsdorf, sollte der Teich mit Schutt der benachbarten Schweineställe zugeschüttet werden. Dies konnten sie zusammen mit anderen engagierten Bürgerinnen und Bürgern verhindern.
Nach der Friedlichen Revolution ließ ihr Einsatz für Umwelt und Natur in ihrem Wohnumfeld keinesfalls nach. Im Gegenteil, jetzt arbeitete sie institutionell für ihre Herzensangelegenheiten. Sie war im ersten demokratisch gewählten Bezirksparlament in Hellersdorf Fraktionsvorsitzende für unsere Partei und leitete den Ausschuss für Ökologische Stadtentwicklung. Danach war sie lange Jahre Bürgerdeputierte in den Ausschüssen Stadtentwicklung und Umwelt, Natur, Verkehr.
Zu ihren größten Errungenschaften gehören ein Naturdenkmal, die viele hundert Jahre alte Linde auf dem Mahlsdorfer Kirchhof, und der Schutz des Barnimhanges, als Berliner Balkon bekannt. Sie konnte erreichen, dass dieser nicht bebaut werden darf. Mit großer Genugtuung durfte sie als Krönung ihrer langjährigen ehrenamtlichen Arbeit 2012 zur Kenntnis nehmen, dass die Fläche als Landschaftsschutzgebiet Barnimhang (LSG 53) deklariert wurde.
Den spektakulären Erfolgen müssen aber auch die vielen kleinen Mühen hinzugefügt werden. In ihrem Wohnumfeld war sie für Bürgerinnen und Bürger immer eine kompetente Ansprechpartnerin. In den Jahren 2011 bis 2015 wirkte sie in mehreren Arbeitsgruppen des Ortsteilzentrum Mahlsdorf mit.
Vom 01.03.1993 bis 31.12.2019 war Maria ehrenamtlich als Mitglied in der Naturschutzwacht tätig. Ihre Einsatzgebiete waren die Kaulsdorfer Seen und der bereits erwähnte Waldowpark. Die Aufgaben der Naturschutzwacht bestehen gem. § 49 Abs. 1 Berliner Naturschutzgesetz darin, Natur und Landschaft zu beobachten, die zuständigen Behörden über Veränderungen zu informieren und so darauf hinzuwirken, dass Schäden abgewendet werden.
Dieses Ehrenamt übte sie zunächst im Bezirk Hellersdorf und weiterhin, nach der Fusion, im Bezirk Marzahn-Hellersdorf aus. In ihren Bereich gehörten u. a. die Kaulsdorfer Seen, bei denen sie den Auftrag hatte, die Pegelstände zu überwachen. Das Landschaftsschutzgebiet wurde von ihr sehr aktiv überwacht. Sie schrieb Protokolle, aus denen dann das Natur- und Grünflächenamt ableiten konnte, wo es einschreiten musste und in welchen Bereichen Schäden behoben werden sollten.
Im Jahr 2020, dem ersten Corona-Jahr und dadurch wenig beachtet, wurde ihre jahrzehntelange unermüdliche Arbeit mit dem Ehrenamtspreis gewürdigt.
Wir sind Maria unendlich dankbar für ihre Beharrlichkeit, für ihren arbeitsreichen ehrenamtlichen Einsatz nicht nur für unsere Partei, sondern vor allem, das war ihre Intention, für Natur und Umwelt. Auch verlieren wir eine gute Freundin und interessante, umfassend gebildete, Gesprächspartnerin.
Wir sprechen ihren Kindern, den weiteren Angehörigen wie Freundinnen und Freunden, unser Mitgefühl aus und versichern, Marias Leistungen hochzuhalten und ihr Andenken zu bewahren.
Verwandte Artikel
Gemeinsames Kinderfest am 25. Mai 2025 in Hellersdorf
Am 1. Juni ist Internationaler Kindertag. Anlass für Jan Lehmann (SPD), Die Linke Marzahn-Hellersdorf, Bündnis 90/Die Grünen Marzahn-Hellersdorf, FiPP e.V. und Klub 74 Hellersdorf e. V. am Sonntag, 25. Mai 2025, von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr ein gemeinsames Kinderfest auszurichten. Es findet vor und im Haus KOMPASS im Kummerower Ring 42, 12619 Berlin-Hellersdorf, statt. weiterlesen »
Weiterlesen »
15 Jahre Einsatz für biologische Vielfalt in Marzahn-Hellersdorf – reicht das?
Am 9. November 2010 hat das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet. Fast 15 Jahre später zeigt sich: Es wurden Fortschritte erzielt, doch viele Maßnahmen bleiben punktuell und reichen angesichts der Herausforderungen nicht aus. Projekte wie das Schulwaldprojekt, Schwalbentürme oder naturschonende Pflege im LSG Hönower Weiherkette sind positive Schritte. Doch statt einer konsequenten Strategie zeigt sich wie schon zum 10 jährigen Jubiläum oft Stückwerk.
Auch bei der Verwendung gebietsheimischer Pflanzen steht häufig die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund – das Ziel, ausschließlich heimische Arten zu verwenden, wird nicht flächendeckend erreicht. Für die Zukunft gibt es neuen Handlungsbedarf: Arten wie Riesenbärenklau oder Japanischer Staudenknöterich breiten sich weiter aus. Die Bekämpfung erfolgt meist reaktiv. Beim Pflanzenschutz setzt der Bezirk auf Schulungen, doch ohne konsequente Kontrollen bleibt die Wirkung begrenzt.
Fazit: Der Wille ist da – aber das Tempo reicht nicht. Konkrete Ziele, Ressourcen oder verbindliche Vorgaben bleiben jedoch vage. Dabei braucht es genau das – vor allem im Angesicht des Klimawandels, der die größte Bedrohung für die biologische Vielfalt darstellt. Der Schutz biologischer Vielfalt muss zum Grundprinzip bezirklichen Handelns werden – nicht nur zum Zusatzprogramm.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Neuer Kreisvorstand gewählt
Auf der Mitgliederversammlung am 10. Mai 2025 haben die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen Marzahn-Hellersdorf einen neuen Vorstand gewählt. Die Kandidat*innen stellten sich den Fragen der Mitglieder und präsentierten ihre Ziele für die zukünftige Vorstandsarbeit. weiterlesen »
Weiterlesen »