Am 3. April 1933 wurde Dr. Arno Philippsthal ermordet. Er war praktizierender Arzt in Biesdorf. Heute erinnert eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus in der Oberfeldstraße 10 an ihn.
Er starb an den qualvollen Folgen von Misshandlungen durch die Nationalsozialisten. Warum? Weil er aus Sicht der Nazis weniger wert war als andere Menschen. Diese Einstellung ist gefährlich und hat dazu geführt, dass dies kein Einzelschicksal war: 5,6 bis 6,3 Millionen Juden wurden durch die Nazis ermordet.
Wir dürfen niemals vergessen, welch unglaubliches Leid die Taten der Nazis über die Menschheit gebracht haben. Niemals.
Deswegen haben wir gemeinsam mit vielen anderen Menschen am 27. Januar zum Internationalen Gedenktag an die Opfer der Shoa gedacht.
Ein Mitglied unseres Kreisverbandes teilte seine persönlichen Erinnerungen an Nazi-Deutschland.
Am Wohnhaus von Dr. Arno Philippsthal haben wir Blumen abgelegt, Kerzen aufgestellt und unsere Trauer über die Ereignisse zum Ausdruck gebracht.
Wehret den Anfängen!
Doch es genügt nicht daran zu erinnern oder sich von rechtsextremen Taten zu distanzieren. Wir alle sind gefordert: Jede und Jeder von uns muss im Alltag unter Freunden, in der Familie, im Kollegium rechtem Gedankengut widersprechen. Die Leugnung des Holocaust ist nicht nur inakzeptabel, sondern steht unter Strafe.
Wie nah die Rechtsextremen sind, hat sich kürzlich an dem Beispiel der Freien Schule am Elsengrund gezeigt. Wie der WDR berichtete, gibt es Einflussnahme von Rechtsextremen bis in den Unterricht hinein. Es wurden demnach rechtes Gedankengut geteilt und die Geschichte verdreht.
Es ist gut und richtig, dass die Schulaufsicht nun erneut eine Prüfung einleitet. Doch es ist erschreckend, dass die Auffälligkeiten in der ersten Untersuchung nicht festgestellt werden konnten.
Dr. Arno Philippsthal handelte menschlich. Er passte seine Honorarforderungen dem Geldbeutel seiner Patienten an und verzichtete bei Bedürftigkeit gänzlich auf Bezahlung. Er und die weiteren Abermillionen von Toten hatten all das Leid nie verdient. Es ist passiert und es kann wieder passieren. Unsere Freiheit und unsere Demokratie sind keine Selbstverständlichkeit. Sie zu verteidigen ist unser aller Bürger*innenpflicht.
Verwandte Artikel
Gemeinsames Kinderfest am 25. Mai 2025 in Hellersdorf
Am 1. Juni ist Internationaler Kindertag. Anlass für Jan Lehmann (SPD), Die Linke Marzahn-Hellersdorf, Bündnis 90/Die Grünen Marzahn-Hellersdorf, FiPP e.V. und Klub 74 Hellersdorf e. V. am Sonntag, 25. Mai 2025, von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr ein gemeinsames Kinderfest auszurichten. Es findet vor und im Haus KOMPASS im Kummerower Ring 42, 12619 Berlin-Hellersdorf, statt. weiterlesen »
Weiterlesen »
15 Jahre Einsatz für biologische Vielfalt in Marzahn-Hellersdorf – reicht das?
Am 9. November 2010 hat das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet. Fast 15 Jahre später zeigt sich: Es wurden Fortschritte erzielt, doch viele Maßnahmen bleiben punktuell und reichen angesichts der Herausforderungen nicht aus. Projekte wie das Schulwaldprojekt, Schwalbentürme oder naturschonende Pflege im LSG Hönower Weiherkette sind positive Schritte. Doch statt einer konsequenten Strategie zeigt sich wie schon zum 10 jährigen Jubiläum oft Stückwerk.
Auch bei der Verwendung gebietsheimischer Pflanzen steht häufig die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund – das Ziel, ausschließlich heimische Arten zu verwenden, wird nicht flächendeckend erreicht. Für die Zukunft gibt es neuen Handlungsbedarf: Arten wie Riesenbärenklau oder Japanischer Staudenknöterich breiten sich weiter aus. Die Bekämpfung erfolgt meist reaktiv. Beim Pflanzenschutz setzt der Bezirk auf Schulungen, doch ohne konsequente Kontrollen bleibt die Wirkung begrenzt.
Fazit: Der Wille ist da – aber das Tempo reicht nicht. Konkrete Ziele, Ressourcen oder verbindliche Vorgaben bleiben jedoch vage. Dabei braucht es genau das – vor allem im Angesicht des Klimawandels, der die größte Bedrohung für die biologische Vielfalt darstellt. Der Schutz biologischer Vielfalt muss zum Grundprinzip bezirklichen Handelns werden – nicht nur zum Zusatzprogramm.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Neuer Kreisvorstand gewählt
Auf der Mitgliederversammlung am 10. Mai 2025 haben die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen Marzahn-Hellersdorf einen neuen Vorstand gewählt. Die Kandidat*innen stellten sich den Fragen der Mitglieder und präsentierten ihre Ziele für die zukünftige Vorstandsarbeit. weiterlesen »
Weiterlesen »