Am 02.07. haben wir auf unserer Mitgliederversammlung das Thema „Gesundheitliche Versorgung im Bezirk“ diskutiert. Zu Gast waren Patientenfürsprecher aus den lokalen Krankenhäusern und Martina Schmiedhofer, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheit & Soziales von Bündnis 90/Die Grünen Berlin.
Ärzte und Fachärzte sind sehr ungleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt. Sie siedeln sich eher dort an, wo Menschen gesund sind und mehr Geld haben. Seitdem Berlin als eine Planungsregion gilt, gerät die gleichmäßige bzw. bedarfsgerechte Verteilung der Ärzte über das Stadtgebiet aus dem Lot. Während manche Bezirke überversorgt sind, mangelt es in anderen an ausreichend (Fach-)Ärzten. Von Ärztemangel können wir also nicht sprechen, es ist vielmehr ein Verteilungsproblem. Sinnvoll wäre es, wenn Berlin zukünftig wieder in verschiedene Planungsregionen unterteilt würde, denn die Berliner Bezirke sind in ihrer demographischen Zusammensetzung und Bevölkerungsentwicklung unterschiedlich. Dafür müssen sich Politiker beim Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen Berlin und dem Gemeinsamen Bundesausschuss einsetzen.
Die Kassenärztliche Vereinigung kann auch mit anderen Instrumenten steuernd wirken, zum Beispiel in dem sie in unterversorgten Gebieten die Honorare erhöht.
Auch eine alte Idee steht wieder hoch im Kurs: Polikliniken und Medizinische Versorgungszentren, die auch in öffentlicher Trägerschaft betrieben werden können, könnten in mit Ärzten unterversorgten Kiezen für Linderung sorgen. Dort arbeiten Ärzte als Angestellte, was ihnen Flexibilität bietet.
Eine Studie zur ambulanten ärztlichen Versorgung in den Berliner Bezirken Lichtenberg und Neukölln finden Sie hier. Die Studie nennt auch Zahlen zur ärztlichen Versorgung in Marzahn-Hellersdorf.
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