Zur Schulreinigung stellte ich die Frage: Hat der Dreck System oder ist es ein Einzelfall? Seit Jahren kommen immer mal wieder Beschwerden über den schlechten Reinigungszustand der Schulen in unserem Bezirk auf. In der Presse wurde die Situation an der Johann-Julius-Haecker-Schule beschrieben, die wegen der enormen Verschmutzung sogar einen Tag den Unterricht ausfallen ließ. Erstmals in Berlin waren am 7. November 2014 wegen mangelnder Schulreinigung Marzahner Schüler nach Hause geschickt worden. Die Lehrer und Lehrerinnen mussten zum Putzlappen greifen. Das Bezirksamt tendierte zu der Meinung, dass es sich um einen Einzelfall handelt.
Dies sehe ich etwas anders. Jahrelang hat man in den Verträgen mit den Reinigungsfirmen die Bezahlung für die Leistung reduziert. Es kommt vor, dass von den Firmen an den Schulen nur eine einzige Reinigungskraft für z.T. mehrere Gebäude eingesetzt wird. Dies hat System! Wenn sich nicht grundlegend etwas ändert und mehr Geld bereitgestellt wird, wird es erneut zu Vorfällen wie an der Hecker Schule kommen.
Nachdem die Missstände in der Öffentlichkeit bekannt geworden sind, hat die Bezirksverordnetenversammlung einstimmig einen von den Bündnisgrünen unterstützten Antrag beschlossen, in dem eine bessere Schulreinigung gefordert wird.
Antrag – 1698/VII (12.11.2014)
Die BVV möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht:
- die Einhaltung der Verträge zur Reinigungsleistung in Schulen unseres Bezirks sicherzustellen und bei entsprechenden Mängeln der Leistungsdurchführung gemeinsam mit den Schulleitungen die Option der Kündigung und Neuausschreibung zu prüfen.
- bei künftigen Vergabeverfahren die Fehlleistungen der entsprechenden Unternehmen zu berücksichtigen und
- das Verfahren zur Meldung von Reinigungsdefiziten durch die Schulen zu optimieren.
Begründung:
Bereits zum wiederholten Male sind Reinigungsleistungen in Schulen unseres Bezirkes nicht ausreichend bzw. gar nicht erfolgt. Nach der Wolfgang-Amadeus-Mozart-Schule ist nun auch die Johann-Julius-Hecker-Schule betroffen. Dies hat unmittelbar Auswirkungen auf den Unterricht und daher müssen entsprechende Mängel unverzüglich geahndet und abgestellt werden.
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Endlich ein Ehrengrab für Charlotte von Mahlsdorf
In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 11. Juli wurde unser bündnisgrüner Antrag für ein Ehrengrab für Charlotte von Mahlsdorf beschlossen. Sie war und ist eine der bedeutendsten queeren Ikonen Marzahn-Hellersdorfs und eine stadtbekannte trans Frau.
Das Bezirksamt soll erneut den Antrag an den Senat stellen, die Grabstelle von Charlotte von Mahlsdorf als Ehrengrabstätte des Landes Berlin anzuerkennen. weiterlesen »
Weiterlesen »
Verkehrssicherheit auf den Schmetterlingswiesen soll verbessert werden
Nachdem es im Vorfeld zu einem Zusammenstoß zwischen zwei Radfahrenden auf den Schmetterlingswiesen in Biesdorf kam, soll nun auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen die Verkehrssicherheit in diesem Bereich erhöht werden. weiterlesen »
Weiterlesen »
Rechtsextreme Jugendorganisation in Marzahn-Hellersdorf
Am 06. Juli wurden dutzende Menschen auf dem Weg zu einer Demonstration gegen rechte Strukturen in Hellersdorf von 15 bis 20 Neonazis angegriffen und teils schwer verletzt. Die jugendlichen Angreifer waren unter anderem mit Schlagringen und Reizgas bewaffnet und hatten wohl gezielt auf die Personen gewartet, die von S Ostkreuz aus zu der Demonstration fahren wollten. Die Angreifer sind Mitglieder der NRJ (Nationalrevolutionäre Jugend), der Jugendorganisation der rechtsextremen Neonazi-Kleinstpartei „Der III. Weg“, die schon länger versucht vor allem in Hellersdorf Jugendliche in Sportklubs zu „rekrutieren“ und den Bezirk dadurch zu ihrem Hotspot in Berlin zu machen.
weiterlesen »
Weiterlesen »