
Bernadette Kern, Fraktionsvorsitzende
Marzahn-Hellersdorf hat nun endlich zum 1. April 2014 einen Energiebeauftragten und der/die Klimaschutzbeauftragte folgt. Was lange währt, wird gut? Das wollen wir jetzt hoffen!
Das Integrierte kommunale Klimaschutzkonzept für Marzahn-Hellersdorf liegt schon mehr als ein Jahr vor – und harrt der konkreten Umsetzung. Ende 2010 war die Erarbeitung des Konzepts mit Bundesfördermitteln von der bündnisgrünen Fraktion beantragt und von der BVV beschlossen worden. Der dringende Handlungsbedarf in Sachen Klimaschutz und Reduktion der CO2-Emissionen ist klar. Zielstellung ist es, verstärkte Klimaschutzmaßnahmen auf kommunaler und bezirklicher Ebene voranzutreiben. Was steht in so einem Konzept?
Als Handlungsgrundlage ist zunächst eine Energie- und CO2-Emissions-Bilanz nötig, dazu die Potenzialanalyse zur CO2-Minderung. D.h. zuerst muss ich wissen: Wer verbraucht wie viel Energie hier im Bezirk und für welche Mengen an CO2-Emissionen ist wer in unserem Bezirk „verantwortlich“. Die folgende Potenzialanalyse untersucht und zeigt, welche Möglichkeiten zur CO2-Reduzierung es gibt und wie groß die Einsparmöglichkeiten bei den einzelnen „VerbraucherInnen“ sind. Im nächsten Schritt wurde ein Maßnahmenkatalog für Klimaschutzaktivitäten bis 2020 erarbeitet.
Ergebnisse des Konzepts zeigen den größten Zuwachs an CO2-Emissionen beim Verkehr, im Wirtschaftssektor dagegen ein Absinken. Die höchsten Emissionen (absolut) entfallen auf den Verkehr, dann Privathaushalte, Wirtschaftssektor. Die größten Einsparpotenziale relativ aber liegen bei der kommunalen Verwaltung!!! Sprich: bei der Bezirksverwaltung Marzahn-Hellersdorf.
Auf der Maßnahmenliste steht an allererster Stelle der/die Klimaschutzmanager/in. Dafür haben wir nun auch grünes Licht, das Geld wurde bereitgestellt. Bei dem Teil „Verkehr“ nimmt die Förderung des Radverkehrs den ersten Rang ein, bei den privaten Haushalten ist es die Energieberatung in den Siedlungsgebieten.
Der/ die Klimaschutzbeauftragte hat damit eine Querschnittsaufgabe, dies alles zu managen und zudem diejenigen AkteurInnen, die für hohe Emissionen der Treibhausgase im Bezirk verantwortlich sind, in den Klimaschutz einzubinden und gezielt zu motivieren, ebenfalls Maßnahmen zur Senkung der Emissionen einzuleiten, die zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Einsatz erneuerbarer Energien führen. Für den Energiebeauftragten stehen die bezirklichen Gebäude und ihre energetische Sanierung, Energieversorgungskonzepte, moderne Technologien und Gebäudeleittechnik auf dem Programm.
Wir wünschen beiden einen guten Start und Erfolg und uns als ausdauernde InitiatorInnen eine gute und für den Bezirk und für den Klimaschutz effiziente Zusammenarbeit!
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