Anlässlich des am 3. November stattfindenden Volksentscheids über die Zukunft der Berliner Energieversorgung erklären Janine Behrens, Mitglied der Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung von Marzahn-Hellersdorf, Bernadette Kern, Fraktion Bündnis90/Die Grünen und Steffen Ostehr, Fraktion der Piratenpartei:
“Wir rufen alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger Marzahn-Hellersdorfs auf, von ihrem Recht auf demokratische Partizipation Gebrauch zu machen und darüber hinaus, dem Anliegen des Volksentscheides am 3. November zuzustimmen.
Der Gesetzentwurf des Berliner Energietisches verpflichtet das Land Berlin dazu, ein berlineigenes, modernes Stadtwerk aufzubauen, das weitreichenden demokratischen, ökologischen und sozialen Kriterien entsprechend arbeitet. Zudem sieht der Gesetzentwurf die Gründung einer landeseigenen Netzgesellschaft vor, die das Berliner Stromnetz zum 01.01.2015 übernehmen soll. Der Netzbetrieb als Monopolgeschäft stellt eine lukrative, sichere Einnahmequelle dar, schließlich hätte Vattenfall sonst nicht Millionen in Werbekampagnen investiert, um gegen das Volksbegehren Stimmung zu machen. Die Gewinne aus dem Betrieb des Netzes verbleiben nach einem erfolgreichen Volksentscheid in der Stadt und fließen nicht in die Konzernzentrale von Vattenfall, die die Energiewende behindert.
Am 26. September 2013 verständigte sich die Berliner Koalition aus SPD und CDU in einer Krisensitzung darüber, jährlich 1,5 Millionen Euro für ein landeseigenes Stadtwerk in den Landeshaushalt einzustellen. Zum Vergleich: Das Eigenkapital der Stadtwerke Pfarrkirchen beträgt drei Millionen Euro – Pfarrkirchen hat nur knapp halb so viele Einwohner/-innen wie Berlin-Biesdorf. Für eine Metropole wie Berlin klingt das nach Schwachwerk, nicht nach Stadtwerk. Da es der Koalition an Ernsthaftigkeit für die Errichtung eines kommunalen Energiedienstleisters mangelt, ist der Volksentscheid notwendiger denn je.
Aus Angst vor direkter Demokratie und einer hohen Wahlbeteiligung setzte der Senat den Termin zum Energie-Volksentscheid nicht, wie vom Berliner Energietisch gefordert, mit dem Bundestagswahltermin gleich, sondern wählte den spätmöglichsten Zeitpunkt. Dadurch verursacht er Mehrkosten in Millionenhöhe. Erfahrungsgemäß ist die Beteiligung an mit Wahlen entkoppelten Alternativterminen geringer. Mindestens 625.000 Berliner/-innen müssen für den Volksentscheid votieren. Das ist die Hürde an Wahlbeteiligung und Zustimmung für die Annahme des Gesetzesentwurf.
Wir rufen deshalb gemeinsam alle Bürgerinnen und Bürger auf, am 3. November mit “Ja” für eine demokratische, ökologische und soziale Energieversorgung Berlins zu stimmen – oder bereits jetzt von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch zu machen!”
Link zur Beantragung der Briefabstimmungsunterlagen: https://www.wahlen-berlin.de/
Verwandte Artikel
Gemeinsames Kinderfest am 25. Mai 2025 in Hellersdorf
Am 1. Juni ist Internationaler Kindertag. Anlass für Jan Lehmann (SPD), Die Linke Marzahn-Hellersdorf, Bündnis 90/Die Grünen Marzahn-Hellersdorf, FiPP e.V. und Klub 74 Hellersdorf e. V. am Sonntag, 25. Mai 2025, von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr ein gemeinsames Kinderfest auszurichten. Es findet vor und im Haus KOMPASS im Kummerower Ring 42, 12619 Berlin-Hellersdorf, statt. weiterlesen »
Weiterlesen »
15 Jahre Einsatz für biologische Vielfalt in Marzahn-Hellersdorf – reicht das?
Am 9. November 2010 hat das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet. Fast 15 Jahre später zeigt sich: Es wurden Fortschritte erzielt, doch viele Maßnahmen bleiben punktuell und reichen angesichts der Herausforderungen nicht aus. Projekte wie das Schulwaldprojekt, Schwalbentürme oder naturschonende Pflege im LSG Hönower Weiherkette sind positive Schritte. Doch statt einer konsequenten Strategie zeigt sich wie schon zum 10 jährigen Jubiläum oft Stückwerk.
Auch bei der Verwendung gebietsheimischer Pflanzen steht häufig die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund – das Ziel, ausschließlich heimische Arten zu verwenden, wird nicht flächendeckend erreicht. Für die Zukunft gibt es neuen Handlungsbedarf: Arten wie Riesenbärenklau oder Japanischer Staudenknöterich breiten sich weiter aus. Die Bekämpfung erfolgt meist reaktiv. Beim Pflanzenschutz setzt der Bezirk auf Schulungen, doch ohne konsequente Kontrollen bleibt die Wirkung begrenzt.
Fazit: Der Wille ist da – aber das Tempo reicht nicht. Konkrete Ziele, Ressourcen oder verbindliche Vorgaben bleiben jedoch vage. Dabei braucht es genau das – vor allem im Angesicht des Klimawandels, der die größte Bedrohung für die biologische Vielfalt darstellt. Der Schutz biologischer Vielfalt muss zum Grundprinzip bezirklichen Handelns werden – nicht nur zum Zusatzprogramm.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Neuer Kreisvorstand gewählt
Auf der Mitgliederversammlung am 10. Mai 2025 haben die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen Marzahn-Hellersdorf einen neuen Vorstand gewählt. Die Kandidat*innen stellten sich den Fragen der Mitglieder und präsentierten ihre Ziele für die zukünftige Vorstandsarbeit. weiterlesen »
Weiterlesen »