0470/VI
Die. o. g. Anfrage möchte ich wie folgt beantworten:
1. Wie ist der Stand der Abstimmung zur vorgesehenen Linienführung der TVO zwischen den tangierten Bezirken und der Senatsverwaltung?
2. Wann soll das Raumordnungsverfahren als entscheidender Planungsschritt, das ein einvernehmliches Herangehen der beteiligten Bezirke und der Senatsverwaltung zur Voraussetzung hat, eröffnet werden, und wie will das Bezirksamt diesen Planungsprozess befördern?
Auszug aus dem Wortprotokoll:
„… – also ich möchte erstmal dazusagen, ich nehme mal die Frage zwei insofern vorweg, als dass ich gar nicht weiß, ob es noch Linienbestimmungsverfahren geben muss, weil nach der Berliner Gesetzgebung ist es ja eigentlich so, dass wir keine Linienbestimmungsverfahren mehr bräuchten nach meinem letzten Wissensstand, sondern dass wir eigentlich ins Planfeststellungsverfahren gehen können, dass die vorgeordnete Studie eigentlich ein Linienbestimmungsverfahren wäre. Die Studie ist bereits durchgeführt worden. Ich kenne auch seit wenigen Stunden die große Nummer im Abgeordnetenhaus dazu, habe sie sozusagen auch angesehen. Ich kannte sie. Zugegebenermaßen, muss ich ehrlich sagen, ist natürlich auch immer ärgerlich, wenn man von der Senatsverwaltung so was nicht bekommt und auch von den Kolleginnen und Kollegen im Abgeordnetenhaus nicht, sondern erst sozusagen mit Hinweis auf Ihre Anfrage. Hab mir das auch durchgelesen. Der Stand ist hier sozusagen etwas älter. Wir hatten auch noch zwei Mal seit eigentlich der Ihnen bekannten Abstimmung im Frühsommer oder späten Frühjahr diesen Jahres Abstimmungsgespräche mit der Senatsverwaltung, in denen wir uns auf einen wesentlichen Punkt, der ist hier auch aufgeführt, geeinigt haben, nämlich dass die Senatsverwaltung das Thema Verkehrsbelastung ausschließlich in Biesdorf-Süd und die Frage insbesondere Quell- und Zielverkehr noch mal untersuchen wird. Das ist für uns insgesamt natürlich sehr wesentlich zum Thema TVO, vor allem was das Thema Zu- und Abfahrten angeht, weil ich, ehrlich gesagt, in den bereits getätigten Studien die Zahlen, die dort geäußert wurden sind, was das Thema Anteil von Ziel- und Quellverkehr aus Biesdorf-Süd angeht, nicht glaube und natürlich davon abhängt, ob man mögliche Zu- und Abfahrten und wenn ja, wie viele und überhaupt bauen muss. Deswegen wird die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt nach den Sommerferien und nachdem die Baumaßnahmen in den drei großen Straßen oder zwei großen Straßen – Köpenicker Straße / Ecke B 1/B 5 und Chemnitzer Straße / Ecke B 1/B 5 – beendet sind, danach noch mal Verkehrszählungen durchgeführt und zwar auch besondere Verkehrszählungen, nämlich mit dem Ziel zu eruieren, wo die Fahrzeuge herkommen – also auch anhand der Nummernschilder – und wo sie hinfahren, also wo sie reinfahren auch in das Gebiet Biesdorf-Süd und wo sie dann rauskommen. Das ist auch sozusagen mit den Verbänden abgesprochen, auch mit dem VDGN, und übermittelt. Und das ist die nächste Maßnahme. Wir werden uns danach mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zusammensetzen und diese Maßnahmen sozusagen bewerten und auswerten und, ich denke, das dann auch im Bezirksamt und in der Bezirksverordnetenversammlung besprechen. Und mein persönliches Ziel wäre nach wie vor, dass, dieser Nummer folgend, ist ja ein Berichtsauftrag im Abgeordnetenhaus gewesen, sofern wir uns einigen können über die grundsätzlichen Dinge zur TVO, dass wir im nächsten Jahr mit dem Zusammenstellen der Unterlagen fürs Planfeststellungsverfahren beginnen. Ich bin da nach wie vor leicht optimistisch, auch nach dem, was in den letzten Wochen gehört habe aus den Parteien im Abgeordnetenhaus. Wir alle wissen, dass das Thema – man darf es ja kaum noch sagen – Flughafen natürlich alle anderen Themen auch im Landeshaushalt ein bisschen überschattet, aber grundsätzlich sehe ich nach wie vor – nicht nur, weil es in der Koalitionsvereinbarung ja verankert ist, sondern eine positive Bereitschaft, übrigens auch von außen, das Projekt TVO zu begleiten.
Wie wollen wir das außerdem noch machen? Ich habe mich mit Vereinen, Verbänden, Institutionen verabredet, dass wir eigentlich so einen kleinen heißen Herbst starten wollen. Das heißt, wenn wir uns mit der Senatsverwaltung nach diesen zusätzlichen Studien auf einen grundsätzlichen Konsens – und da meine ich jetzt nicht jede, jeden Meter und jede Ecke – aber auf einen grundsätzlichen Konsens einigen könnten, dass wir dann auch die politische Debatte in der Stadt vorantreiben müssen und da müssen uns vor allen Dingen auch Außenstehende dabei helfen, die der TVO positiv gegenüber stehen, dass der Senat und das Abgeordnetenhaus einen Beschluss fällt, dass das Planfeststellungsverfahren begonnen, also vorbereitet und begonnen wird und damit auch der Bau der TVO sozusagen in erreichbare Nähe rückt. Das ist mein persönlicher sozusagen Zeitstrahl, Zeitplan, den wir haben, um nach Ende dieser nochmals Untersuchungen oder Verkehrszählungen ausschließlich und insbesondere in Biesdorf-Süd an dem Punkt weiter zu machen. Soviel vielleicht von meiner Seite. Vielen Dank. …“
Christian Gräff
I
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Badewasserqualität der Kausldorfer (Bagger)-Seen wird nicht gemessen
Der Sommer und damit die Badesaison an den Kaulsdorfer Seen neigt sich dem Ende entgegen. Die Frage der Vermüllung hat es auch in diesem Jahr in die Zeitungen geschafft: “Es ist nicht nur der Müll! In den Büschen rund um die Kaulsdorfer Seen in Marzahn-Hellersdorf finden sich ekelerregende Hinterlassenschaften.” Aber auch das Thema Wasserqualität war immer mal wieder Thema von Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern. Stefan Ziller hat dazu beim Senat gefragt, was eigentlich gemessen wird.
„Habermannsee und Butzer See wurden am 06.05.2024 im Rahmen eines bezirklichen Monitoring-Programms beprobt. Ziel des Monitorings ist die Ermittlung von Maßnahmenbedarfen im Rahmen der Gewässeraufsicht bzw. Gewässerunterhaltung. Eine Überprüfung hinsichtlich mikrobiologischer Parameter, welche als zentrale Parameter hinsichtlich der Bewertung der Badegewässerqualität fungieren, haben dabei nicht stattgefunden. Kaulsdorfer Seen sind keine ausgewiesenen Badegewässer. Das Baden wird hier nur geduldet. Untersuchungen der Badewasserqualität in diesen Seen werden nicht veranlasst.“
Bündnis 90/Die Grünen setzen sich dafür ein, dass sich das ändert. In einem See, in dem Baden offensiv geduldet wird, ist das Bezirksamt auch für die Badewasserqualität verantwortlich. In nächsten Jahr sollte daher wie an anderen Badeseen auch, die Wasserqualität gemessen werden. Nur so können Gesundheitsgefahren erkannt und Menschen entsprechend gewarnt werden.
Weiterlesen »
Lässt der Senat die Freiwillige Feuerwehr in Mahlsdorf hängen?
Bereits seit einigen Jahren steht der Neubau der Freiwilligen Feuerwehr in Mahlsdorf an einem neuen Standort auf der Tagesordnung. Eine aktuelle Anfrage zeigt, dass besondere Bemühungen des Senats für das Anliegen nicht erkennbar sind (Drucksache 19/19965). Seit Jahren dauern die Verhandlungen mit der Aroundtown SA (ehemals TLG Immobilien AG) zum Ankauf einer Fläche für den Neubau der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Mahlsdorf an. Die letzten Gespräche gab es im Frühjahr 2024. Dazu kommt, dass der Ersatzbau für die FF Mahlsdorf auf Platz 8 von 8 der Prioritätenliste des Sondersanierungsprogramms Freiwillige Feuerwehren des Landes Berlin steht. Kurz: es sieht schlecht aus für die Freiwillige Feuerwehr in Mahlsdorf. Selbst eine Bewertung der Funktionsfähigkeit des Bestandsgebäudes der FF Mahlsdorf wurde seither nicht vorgenommen.
weiterlesen »
Weiterlesen »
Verkehrssicherheit und Sichere Schulwege durch mehr Tempo 30
Mehr Verkehrssicherheit und weniger Feinstaub durch Tempo 30? Nicht in Marzahn-Hellersdorf! Dies geht aus einer Antwort des Senats zu Vorschläge aus der Nachbarschaft und der BVV Marzahn-Hellersdorf hervor (Drucksache 19/19971). Konkret ging es um Teile der Heinrich-Grüber-Straße, der Kaulsdorfer Straße, der Köpenicker Straße, der Myslowitzer Straße, der Elsenstraße und der Straße am Niederfeld. Für keine der Straßen sind Bemühungen oder Interesse für die Anliegen der Menschen in Marzahn-Hellersdorf erkennbar.
Zuletzt hatte sich sogar das Bezirksparlament mit Mehrheit für “Weniger Feinstaub, höhere Verkehrssicherheit: Kleine Tempo 50 Abschnitte zu Tempo 30” ausgesprochen. Doch der CDU geführten Verkehrsverwaltung scheint das egal zu sein. Und auch andere Maßnahmen als Tempo 30 werden nicht verfolgt, wie aus der Antwort hervor geht.
Bündnis 90/Die Grünen Marzahn-Hellersdorf werden weiter für mehr Tempo 30 in Nebenstraßen und auf Schulwegen streiten. Wir wollen, dass sich alle Verkehrsteilnehmer*innen sicher durch den Bezirk bewegen können.
Weiterlesen »