KA 186/VI
Ich frage das Bezirksamt::
1. Welchen Wert ordnet das Bezirksamt Schulgärten bei der Erziehung und Bildung von Kindern an Marzahn-Hellersdorfer Schulen zu?
2. Wie sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen?
3. Wie ist der Stand der Entwicklung von Schulgärten im Bezirk?
4. Welche Defizite sieht das Bezirksamt?
5. Wie können diese Defizite in Zukunft abgebaut werden?
6. An welchen Schulen sind „funktionierende“ Schulgärten vorhanden?
7. Welchen Bedarf an Schulgartenflächen und Schulgartenarbeit gibt es, Anmeldungen, Anträge aus den Schulen?
8. Welcher Bedarf an Pflege (finanzielle Mittel, Personalaufwand, Sachkosten) durch andere Ämter ist bekannt?
9. Wie ist die Pflege dieser Schulgärten organisiert und abgesichert?
10. Welche Festlegungen, Vereinbarungen, Unterstützung gibt es durch Schulamt, Grünflächenamt?
Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf gibt wie folgt Auskunft:
Die Beantwortung der Fragen erfolgte in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Außenstelle Marzahn-Hellersdorf, sowie nach Auswertung der Abfrage aller Grund- und Sonderschulen des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf.
zu 1.)
Grundsätzlich wird der Erziehung und Bildung von Kindern an Marzahn-Hellersdorfer Schulen ein hoher Wert beigemessen. Gem. Schulgesetz gibt sich jede Schule im Rahmen der Eigenverantwortung der Schulen ein Schulprogramm in dem sie darlegt, wie sie den Bildungs- und Erziehungsauftrag und die Grundsätze seiner Verwirklichung ausfüllt. An den Grund- und Sonderschulen werden die allgemeinen Grundkenntnisse und Grundfertigkeiten vermittelt. Im Rahmen des vorfachlichen Unterrichts kann Schulgartenunterricht bzw. Schulgartentätigkeit angeboten werden. Der Rahmenlehrplan für Grund- und Sonderschulen bietet dabei den Schulen einen hinreichend großen Entscheidungsspielraum für die aktive Gestaltung ihres Schulprogramms. Es gibt allerdings keine gesonderten Lehrerstunden für Schulgartenunterricht.
zu 2.)
Es liegen keine gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Einrichtung von Schulgärten bzw. für Schulgartenunterricht vor. Siehe auch Beantwortung der Frage 1.
zu 3)
Es wird auf die beiliegende Anlage verwiesen.
zu 4.)
Defizite werden weniger in den Flächen als in der Kontinuität der Pflege gesehen. Ein Problem stellt aus Sicht der Senatsverwaltung die Pflege der Schulgärten in den Sommerferien dar. Erfahrungsgemäß weisen Schulgärten an Schulen, die keine Ferienstützpunkte sind, nach den Ferien erhebliche Verwahrlosungsmerkmale auf.
zu 5.)
Es liegt im Ermessen der entsprechenden Schulen, diese Defizite zu beseitigen. Dem Schul- und Sportamt und dem Natur- und Umweltamt lagen und liegen keine entsprechenden Anfragen um Unterstützung aus den Schulen vor.
zu 6.)
Es wird auf die beiliegende Anlage verwiesen.
zu 7.)
Hinsichtlich des Bedarfs an Schulgartenflächen wird auf die beiliegende Anlage verwiesen.
Der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Außenstelle Marzahn- Hellersdorf, liegen keine zusätzlichen Bedarfe bzw. Anmeldungen an Schulgartenarbeit vor.
zu 8.)
Es ist kein Bedarf an Pflege durch andere Ämter bekannt.
zu 9.)
Die Pflege der Schulgärten wird durch die betreibenden Schulen organisiert und abgesichert. Gem. der beiliegenden Anlage erfolgt die Pflege i. d. R. durch die Schülerinnen und Schüler bzw. einzelne Schulklassen im Rahmen der Einbindung in den Sachkunde- bzw. Nawi- Unterricht. Eine Schule hat einen Schulgartenverantwortlichen eingesetzt, der die Betreuung und Pflege organisiert.
zu 10.)
Es sind keine Festlegungen und Vereinbarungen bzw. Anfragen um Unterstützung durch das Schul- und Sportamt bzw. durch das Natur- und Umweltamt bekannt.
Komoß
Die angesprochene Anlage finden Sie hier und KA 186/VI.


Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
IT‑Sicherheit in Marzahn-Hellersdorf – wir fordern einen Sonderausschuss
Der aktuelle Bericht des Berliner Rechnungshofes macht deutlich: In unserem Bezirk gibt es gravierende Defizite in der IT‑Sicherheit. Unzählige Versäumnisse – von veralteten Systemen über mangelhafte Zugangskontrollen bis hin zu unzureichender Dokumentation – gefährden nicht nur die Daten der Bürgerinnen und Bürger, sondern schwächen das Vertrauen in unsere kommunale Verwaltung.
Die Bündnisgrüne Fraktion in der BVV hat im letzten Bezirksparlament deshalb einen Antrag eingereicht für die sofortige Einrichtung eines Sonderausschusses für IT‑Sicherheit .
Weiterlesen »
Ein Baumsofortprogramm für Marzahn-Hellersdorf
In der November Sitzung des Bezirksparlaments (BVV) Marzahn-Hellersdorf hat die Bündnisgrüne Fraktion einen Antrag für ein Baumsofortprogramm eingereicht, um die Umsetzung des Berliner Baumgesetzes im Bezirk voranzutreiben. Das Bezirksamt soll demnach bis zum 31. Dezember 2025 eine Liste aller offenen, bepflanzbaren Baumscheiben aus dem Grünflächeninformationssystem vorlegen. Ziel ist es, im Frühjahr 2026 rechtzeitig zur Pflanzsaison so viele dieser Standorte wie möglich mit neuen Bäumen zu bepflanzen. Die entsprechenden Vorbestellungen in Baumschulen sollen unverzüglich erfolgen.
Der Antrag reagiert auf das im Sommer 2025 verabschiedete Berliner Baumgesetz, das als erstes Klimaanpassungsgesetz seiner Art in Deutschland gilt. Bis 2040 sollen in Berlin eine Million gesunde Bäume stehen, darunter 300.000 neue Straßenbäume. Bereits bis Ende 2027 sind 10.000 zusätzliche Straßenbäume geplant, um den Schwund der vergangenen Jahre auszugleichen. Das Gesetz war auf Druck der Bürgerinitiative „Baumentscheid“ entstanden, deren Klagedrohung die schwarz-rote Koalition zum Einlenken bewegt hatte. weiterlesen »
Weiterlesen »
Bündnisgrüner Erfolg- BVV Marzahn-Hellersdorf verabschiedet Resolution gegen Femizide
Am heutigen Aktionstag wird am Rathaus Hellersdorf wieder die Fahne “Nein zu Gewalt an Frauen” gehisst. Anlass ist die alarmierende Zunahme tödlicher Gewalt: Allein in diesem Jahr wurden in Berlin bereits mindestens fünf Frauen ermordet – oft durch (Ex-)Partner oder Bekannte. Marzahn-Hellersdorf darf kein Ort sein, an dem Gewalt gegen Frauen hingenommen wird.
“Jede Frau hat das Recht auf ein Leben in Sicherheit – ohne Angst, ohne Kontrolle, ohne Gewalt.“ erklärt unsere Bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende Chantal Münster. „Wir brauchen eine Gesellschaft, die Mädchen von Anfang an stärkt, statt sie in Unterordnung zu erziehen. Femizide sind vermeidbar – wenn wir endlich handeln.”
Daher haben wir zur letzten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 20. November eine Resolution vorgeschlagen, die Femizide als Ausdruck struktureller Gewalt gegen Frauen verurteilt und konkrete Maßnahmen zu deren Bekämpfung fordert. Wir freuen uns, dass die anderen demokratischen Fraktionen unseren Vorschlag unterstützt haben und mit dem Beschluss der Gewalt etwas entgegensetzen wollen.
weiterlesen »
Weiterlesen »