Die Wuhle, welche in der ausklingenden Eiszeit vor rund 10.000 Jahren als Schmelzwasserrinne entstanden ist, prägt noch heute unser Wuhletal. Sie stellt nicht nur den größten zusammenhängenden Grünzug Berlins dar, sondern auch einen wertgeschätzten Erholungsort für viele Anwohner:innen. Bei unserem Wuhlespaziergang mit Stefan Tidow und Stefan Ziller am vergangenen Samstag haben wir über die Planungen für die weitere Renaturierung informiert und mit interessierten Bürger:innen über unser Wuhletal, den Wassermangel und Fragen rund um Umwelt- und Naturschutz gesprochen.
Im Jahr 2008 wurde der erste Teil der Renaturierung auf einer Länge von etwa 12 km abgeschlossen. Nötig war und ist die Renaturierung der Wuhle aufgrund der Schließung des ehemaligen Klärwerks Falkenberg sowie der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Diese sieht vor, dass bis spätestens 2027 für die Gewässer ein guter ökologischer Zustand bzw. ein gutes ökologisches Potential erreicht werden soll. In den vergangenen Jahren wurden Pläne für die Fortsetzung der Renaturierung erstellt, welche nun vor der Vollendung stehen. Bündnis 90/Die Grünen haben die Renaturierungsmaßnahmen im Laufe der Jahre fortlaufend kritisch begleitet.
Das Ziel der Planungen ist es, das Wuhletal und die Wuhle wieder naturnah zu gestalten, wobei sich auch der Wasserstand erholen und stabilisieren wird. Um das zu erreichen plant der Senat die Wuhle wieder zu einem naturnahen Gewässer zu machen. Im Ergebnis sollen ökologisch wirksame Flächen entstehen, welche die Landschaft aufwerten und naturnah gestalten. Durch die geplanten Maßnahmen soll sich auch die biologische Vielfalt verbessern.
Das Gewässer wird dabei in unterschiedliche Abschnitte unterteilt. Je nach Abschnitt sind Maßnahmen zur Verbesserung der Verzahnung zwischen Gewässer und Aue, der Schaffung (bedingt) naturnaher besiedelbarer Lebensräume, die Anpassung der Fließgeschwindigkeit und der Strömungsdiversität, die Minderung von Wasserbelastungen aus dem Gewässerumfeld sowie die ökologische Aufwertung der waldartigen Vegetation im Bereich der Trümmerschuttberge angedacht. Die aufgewertete Landschaft soll außerdem weiterhin erlebbar und damit auch für Erholungssuchende attraktiv sein, hierbei ist auch die Aufstellung von Informationstafeln Ziel der Maßnahme.
Mit dem zweiten gesamtstädtischen Ökokonto hat der Senat in Ergänzung zu den Planungen für die Renaturierung die Grundlage für den Schutz des Biotopverbund Wuhletal geschaffen. Es ergänzt so das bereits begonnene Ökokonto-Projekt Malchower Auenlandschaft. Ökokonten sind ein wirksames Instrument zur Bewältigung der ökologischen Folgen großer Bauvorhaben, damit mögliche Ausgleichsflächen bereits definiert sind, wenn sie benötigt werden. Da das Land bei Planung und Umsetzung der Maßnahmen in Vorleistung geht, kann sich die Stadtnatur schon vor einem Eingriff an anderer Stelle entwickeln.
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